Zentrale Befunde
Die positiven Gesundheitswirkungen körperlicher Aktivität wurden in zahlreichen Untersuchungen belegt. Entsprechend gehört die Förderung von Bewegungsaktivitäten in der Bevölkerung zu den wichtigen Zielsetzungen der schweizerischen Sport- und Gesundheitspolitik. Erwachsenen wird empfohlen, sich pro Woche mindestens zweieinhalb Stunden bei mittlerer Intensität zu bewegen.
Die folgende Abbildung enthält Angaben aus den Schweizerischen Gesundheitsbefragungen 2002 bis 2017 des Bundesamts für Statisik. Personen in den blauen Segmenten (trainiert, ausreichend aktiv) erfüllen die Bewegungsempfehlungen. Dies war 2017 bei drei Viertel der Bevölkerung (76%) der Fall. Die Abbildung zeigt, dass der Anteil derjenigen, welche die Bewegungsempfehlungen erfüllen, seit 2002 (63%) deutlich angestiegen ist.
Die Mehrheit der Schweizer Wohnbevölkerung erfüllt die Bewegungsempfehlungen. Obwohl der Trend seit 2002 nach oben zeigt, ist weiterhin ein Viertel der Bevölkerung nicht genügend aktiv.
Weitere Informationen zum Indikator finden sich in einem PDF-Dokument.
Datenquellen:
- Schweizerische Gesundheitsbefragungen (SGB) 2002 bis 2017 des Bundesamts für Statistik (BFS).
Weiterführende Literatur:
- Bundesamt für Sport BASPO, Bundesamt für Gesundheit BAG, Gesundheitsförderung Schweiz, bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung, Suva, Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz (2013): Gesundheitswirksame Bewegung. Magglingen: BASPO.
- Bundesamt für Statistik (2014): Schweizerische Gesundheitsbefragung 2012. Bewegung und Gesundheit. (BFS Aktuell, Oktober 2014). Neuchâtel: BFS.
- Bundesamt für Statistik (2019): Schweizerische Gesundheitsbefragung 2017. Körperliche Aktivität und Gesundheit. (BFS Aktuell, August 2019). Neuchâtel: BFS.
Die geltenden Empfehlungen für gesundheitswirksame körperliche Aktivität wurden vom Bundesamt für Sport, vom Bundesamt für Gesundheit, Gesundheitsförderung Schweiz, der Suva, der bfu und dem “Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz“ (HEPA) formuliert und publiziert.
Empfohlen werden mindestens zweieinhalb Stunden Bewegung pro Woche bei moderater Intensität (leicht erhöhter Puls und Atemfrequenz). Alternativ dazu können 75 Minuten Sport oder Bewegung mit höherer Intensität (Aktivitäten, die mindestens ein deutlich beschleunigtes Atmen und leichtes Schwitzen verursachen) oder Kombinationen verschiedener Intensitäten ausgeübt werden. Idealerweise sollte die körperliche Aktivität auf mehrere Wochentage verteilt werden. Zudem gilt es zu beachten, dass es sich um Minimalempfehlungen handelt. Ein höherer Bewegungsumfang bringt zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen.
Die Schweizerischen Gesundheitsbefragungen (SGB) des Bundesamtes für Statistik (BFS) enthalten verschiedene Fragen zu moderaten und intensiven körperlichen Aktivitäten, mit denen sich bestimmen lässt, welcher Anteil der Bevölkerung die Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung erfüllt. Die Darstellung unterscheidet zwischen vier Aktivitätsniveaus:
- trainiert: mindestens 3 Tage pro Woche mit Schwitzepisoden durch körperliche Bewegung.
- ausreichend aktiv: mindestens 5 Tage mit jeweils mindestens 30 Minuten Aktivitäten mit mittlerer Intensität (ausser Atem kommen) oder mindestens 150 Minuten mittlere Intensität pro Woche oder 2 Tage mit Schwitzepisoden.
- teilaktiv: mindestens 30 Minuten mittlere Intensität pro Woche oder 1 Tag mit Schwitzepisoden.
- inaktiv: keine nennenswerte Bewegungsaktivität.
Die ersten zwei Gruppen erfüllen die Bewegungsempfehlungen.
Weitere Informationen sind in einem gesonderten PDF-Dokument verfügbar.
Die zusätzlichen Analysen zeigen unter anderem Unterschiede im Bewegungsverhalten nach:
- Sprachregion: In der Deutschschweiz werden die Bewegungsempfehlungen häufiger erfüllt als in den anderen Landesteilen.
- Migrationshintergrund: Der Anteil bewegungsaktiver Personen unterscheidet sich nach Herkunfsregion.
- Geschlecht: Männer sind zwar etwas häufiger aktiv als Frauen; diese haben in den vergangenen Jahren jedoch aufgeholt.
- Schulbildung: Höher gebildete Personen sind häufiger aktiv als Personen, welche nur die obligatorische Schule abgeschlossen haben.
Es lassen sich auch Unterschiede nach Alter nachweisen. Diese sind allerdings nicht linear. Die jüngsten Befragten (15-24 Jahre) sind zwar am aktivsten, doch ist der Anteil bewegungsaktiver Menschen im mittleren Lebensabschnitt relativ konstant, um zum Zeitpunkt der Pensionierung noch einmal leicht anzusteigen und erst im höheren Alter wieder deutlich abzunehmen.
Verwandte Indikatoren:
Links:
- Bundesamt für Statistik, Gesundheitsbefragung
- Sonderbericht "Körperliche Aktivität und Gesundheit" (Studie zur SGB 2017)
- Indikator zum Bewegungsverhalten des Monitoring Systems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamts für Gesundheit