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Die Schweizer Wirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren trotz Krisentendenzen in der Euro-Zone und der Frankenstärke bislang als erfreulich widerstandsfähig erwiesen. Gerade die Corona-Krise des Jahres 2020 hat jedoch gezeigt, dass Rückschläge in der Wirtschaftsentwicklung sehr rasch und unvorhergesehen eintreten können. Obwohl keinerlei Gewissheit darüber besteht, dass sich die Schweizer Wirtschaft auch in Zukunft positiv entwickeln wird, deuten sowohl das hohe aktuelle Niveau der Wirtschaftstätigkeit als auch die gute Position auf den internationalen Indizes der Innovation und Wettbewerbsfähigkeit darauf hin, dass sich die Schweiz zukünftig als starke Wirtschaftsnation behaupten kann.

Entsprechend prognostiziert das BFS in seinen Entwicklungsszenarien für die kommenden Jahrzehnte eine leicht steigende Wirtschaftsbeteiligung von 5.0 Mio. Erwerbstätigen im Jahr 2020 auf 5.6 Mio. im Jahr 2050. Während zwischen den Geschlechtern mit keinen grösseren Verschie­bungen zu rechnen sein wird, dürfte der Anstieg der erwerbstätigen Personen vor allem auf ausländische Arbeitskräfte zurückzuführen sein, welche die demographische Alterung der einheimischen Bevölkerung teilweise kompensieren. Aufgrund der insgesamt älter werdenden Bevölkerung dürfte die Erwerbsquote (Anteil der Bevölkerung, welche erwerbstätig ist) der über 15-Jährigen bis 2050 von aktuell 68.3 Prozent auf 62.7 Prozent fallen. Für die Erwerbsquote der 15- bis 64-jährigen Bevölkerung wird im mittleren Szenario des BFS dagegen eine stabile Entwicklung angenommen (2020: 84.4%; 2050: 84.5%).

Gemäss diesem Szenario ist es mit anderen Worten also wahrscheinlich, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbe­dingungen der Sportentwicklung nicht grundlegend verändern werden: Ein grosser Teil der Bevölkerung wird weiterhin erwerbstätig sein und damit nicht unbegrenzt Zeit für sportliche und andere Freizeit­aktivitäten zur Verfügung haben. Umgekehrt dürfte die Mehrheit der Erwerbstätigen jedoch über ein Einkommen verfügen, das ihnen Konsumausgaben in der Freizeit erlaubt. Davon wird auch der Sport profitieren, der in den meisten Fällen auf Geräte (z.B. Skis, Fahrräder) und Bekleidungs­artikel (Schuhe, Outdoor-Kleidung) angewiesen ist und häufig auch weitere Ausgaben bedingt (z.B. Eintrittsgelder, Abonnementskosten).

Weitere Informationen zum Indikator finden sich in einem PDF-Dokument.

Quellen und Literatur

Datenquellen:

  • Bundesamt für Statistik (2020): Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Schweiz 2020–2050. Neuchâtel: BFS.
  • Bundesamt für Statistik (versch. Jahre): Detailtabellen zu den Haushaltsbudgeterhebungen (HABE) 2006-2017.

 

Definitionen

In den "Szenarien der Bevölkerungsentwicklung" nimmt das Bundesamt für Statistik (BFS) auf der Grund­lage verschiedener Annahmen Schätzungen für die zukünftige Entwicklung der Schweizer Wohnbevölkerung vor. Dabei werden drei unterschiedliche Szenarien entwickelt: "Das Referenzszenario ist das Szenario […], das auf der Fortsetzung der Entwicklungen der letzten Jahre beruht. Das «hohe» Szenario […] basiert auf einer Kombination von Hypothesen, die das Bevölkerungswachstum begünstigen, während das «tiefe» Szenario […] Hypothesen kombiniert, die dem Bevölkerungswachstum weniger förderlich sind." (BFS 2015, S. 6). Für die vorliegende Darstellung wurde das Referenzszenario ("mittleres Szenario") verwendet.

Der Bericht zum Zeitraum 2020-2050 ist im Mai 2020 erschienen und enthält den folgenden Hinweis: «Die heute publizierten Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung wurden vor der COVID-19-Pandemie erstellt und berechnet. Gegenwärtig ist noch unklar, ob die Pandemie Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz hat. Sollten in den kommenden Monaten spezifische und quantitativ relevante Entwicklungen beobachtet werden, könnte das BFS entsprechende Varianten der Szenarien 2020–2050 zur Bevölkerungs­entwicklung berechnen.»

Mit Blick auf die Haushaltsbudgeterhebung wurden aus den Detailtabellen verschiedene Angaben zusam­mengetragen, die einen Zusammenhang mit dem Sport haben.

Weitere Befunde

Weitere Informationen sind in einem gesonderten PDF-Dokument verfügbar.

Die zusätzlichen Analysen zeigen unter anderem:

  • Bildungsexpansion: Tiefgreifender als auf der Ebene der Erwerbsbeteiligung dürfte gemäss Szenarien des BFS der Wandel bei den Bildungsab­schlüssen ausfallen: Verfügen gegenwärtig 45 Prozent der Schweizer Bevölkerung über einen (Fach-) Hochschulabschluss, dürfte dieser Anteil in den nächsten drei Jahrzehnten auf knapp 60 Prozent zunehmen. Da Personen mit einem höheren Bildungsabschluss tenden­ziell mehr Sport treiben als Personen mit einem tieferen Abschluss, dürfte sich diese Entwicklung positiv auf die Sportaktivität auswirken.
  • Sportausgaben: Da die Höhe des Bildungsabschlusses positiv mit der Höhe des Einkommens korreliert ist, dürften die verfügbaren Einkommen in Zukunft tendenziell wachsen, was positive Auswir­kungen auf den sportspezifischen Konsum haben wird.
  • Sportpolitik: Es gibt aktuell keine Hinweise darauf gibt, dass die Schweizer Politik weniger sportfreundlich werden wird. Allerdings ist nicht auszuschliessen, dass der Bau und Unterhalt von Sportanlagen angesichts finanzieller Restriktionen und knapper werdenden Baulandressourcen zu zunehmenden Auseinandersetzungen führen könnte.
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